Blutdruckmessgeräte im Vergleich
Mit Blutdruck wird der Druck bezeichnet, den das Blut auf die Gefäßwände ausübt. Bei Werten über 140/90 mmHg spricht man von einem erhöhten beziehungsweise gesundheitsschädlichem Blutdruck.
Infolgedessen erfährt der gesamte Körperkreislauf einen angestiegenen Druck, was sich vorerst nicht bemerkbar machen wird. Besteht dieser Zustand allerdings über eine längere Zeit, kann es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit bei Belastung, nervöse Unruhe, Herzklopfen und Schweißausbrüche kommen. Zusätzlich ist oftmals auch die Nachtruhe gestört.
Doch welche gesundheitlichen Folgen können aufgrund einer Blutdruckerkrankung entstehen?
An einem hohen Blutdruck in den Gefäßen leiden überwiegend die Arterien. Sie sind es, die den Druck des Blutes, das aus dem Herzen gepumpt wird, als Erstes abfangen müssen. Dies verläuft zunächst problemlos, da die Arterienwände äußert elastisch und stark sind. Schließlich muss der Druck auch hoch genug sein, um das Blut mitsamt Sauerstoff und Nährstoffen in alle Bereiche des Körpers transportieren zu können, wobei die Arterien nicht beschädigt werden dürfen.
Kritisch wird es erst, wenn der Blutdruck so hoch ist, dass die Gefäßwände dem nicht mehr standhalten können und es zu Aussackungen (Aneurysmen) kommt. Dies betrifft überwiegend die Aorta, da sie direkt aus dem Herzen abgeht und dem größten Druck ausgesetzt ist. Im schlimmsten Fall kann die Wand auch einreißen, wodurch Blut in den Bauchraum fließt und eine lebensbedrohliche Situation auslöst.
Von einem angestiegenen Blutdruck sind aber auch die ganz kleinen Gefäße betroffen. Wird deren innerste Wand beschädigt, kommt es dort zu einer Ablagerung von Blutfetten, den sogenannten Plaques. Dies wird als Arterienverengung (Arteriosklerose) bezeichnet. Hält dieser Zustand an, verengen sich die Gefäße immer weiter, wodurch weniger Blut fließen kann und somit nachfolgende Gewebe und Organe unterversorgt werden. Löst sich ein Plaque, möchte der Körper diese Wunde an der inneren Gefäßwand heilen, weshalb sich Blutplättchen anlagern. Die Folgen: Es bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) und das Gefäß verstopft immer weiter. Löst sich wiederum dieser Thrombus, kann er in Form einer Embolie weiter durch den Körper wandern und weitere, kleinere Gefäße komplett verschließen.
Zudem sind die Gefäße nicht mehr elastisch, wenn sich Plaque oder Blutplättchen ansammeln, was wiederum den hohen Blutdruck verstärkt.
Herzmuskelschwäche
Herrscht ein hoher Gefäßdruck, muss das Herz kraftvoll schlagen, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Auf die Dauer wird das Herz dadurch geschwächt. Dies betrifft zunächst überwiegend die linke Herzhälfte, da dort der Auswurf in den Körper geschieht. Es kommt zu einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
Dabei wird die linke Herzkammer immer größer und kann weniger Kraft aufbringen, um das Blut in den Körper zu transportieren. Damit dies dennoch geschieht, erhöht sich zum Ausgleich die Herzfrequenz, was infolgedessen wieder das Herz schwächt. Ein wahrer Teufelskreis entsteht.
Was noch hinzukommt: Aufgrund der Herzvergrößerung haben die Klappen, die sich zwischen Vorhof und Kammer befinden, keine Möglichkeit mehr effizient zu schließen. Dadurch fließt das Blut zurück in den Vorhof. Diese Situation bewirkt dort einen großen Druck und kann erneut das Herz schädigen.
Herzrhythmusstörungen
In Laufe einer Bluthochdruckerkrankung verdickt sich der Herzmuskeln und es bildet sich Bindegewebe zwischen den einzelnen Muskelfasern. Daraufhin können elektrische Impulse nicht ausreichend weitergeleitet werden, was aber entscheidend für den Herzschlag ist.
Bei einem gesunden Herz werden elektrische Impulse vom Sinusknoten im rechten Vorhof bis zu den Herzkammern weitertransportiert. Das Herz zieht sich zusammen und kann Blut in den Körper pumpen.
Ist diese Leitfähigkeit gestört und die Erregung erreicht nicht die Herzkammer, kommt es zu unregelmäßigen Schlägen und somit zu Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern.
Koronare Herzkrankheit
Aufgrund des Bluthochdrucks bilden sich Plaques, die die Gefäße verschließen. Geschieht dies an den Herzkrankgefäßen, erhält der Herzmuskeln zu wenig Sauerstoff, um einwandfrei zu funktionieren. Es kommt zu einer Angina Pectoris mit folgenden Symptomen:
– Anfallsartige Schmerzen hinter dem Brustbein
– Ausstrahlen der Schmerzen in die Arme (vor allem links), Oberbauch, Kiefer oder auch Rücken
– Enge und Druckgefühl in der Brust
– Gefühle der Beklemmung und Panikattacken
Verschließen sich die Gefäße weiter, sind ein Herzinfarkt oder ein plötzlicher Herztod nicht auszuschließen.
Verstopfen Gefäße am Herz, kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Geschieht dies im Gehirn, entsteht ein Hirninfarkt, der auch als Schlaganfall bekannt ist. Die Durchblutung des Gehirns ist nicht mehr vollständig gewährleistet.
Eine andere mögliche Folge eines hohen Blutdrucks kann aber auch die Hirnblutung sein, bei der die Hirngefäße – aufgrund des zu stark angestiegenen Drucks – platzen. Dann spricht man von einem blutigen (hämorrhagischen) Schlaganfall.
Negative Folgen für das Gehirn durch einen Anstieg des Blutdrucks treten jedoch nicht nur bei älteren Patienten auf, wie häufig angenommen wird. Auch mittelalte Menschen zwischen 20 und 40 Jahren leiden daran und es kann zu krankhaften Hirnveränderungen, wie einer Reduzierung der grauen Substanz (und somit des Hirnvolumens) kommen.
Der Bluthochdruck steht in enger Verbindung mit den Nieren und gilt als eine der häufigsten Ursachen für eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz). Ein zu hoher Druck kann zu weitreichenden Schäden führen:
Die Nierenkörperchen (Nephrone) werden zerstört und sterben ab, sodass die Nieren nicht in der Lage sind zu funktionieren. Die Entgiftung, als ihre Hauptfunktion, läuft nicht mehr ausreichend ab und Giftstoffe können nicht aus dem Körper abtransportiert werden.
Zudem kommt es zu Fehlregulationen des Wasser- und Elektrolythaushaltes. Und auch die Produktion gewisser Hormone, die in den Nieren hergestellt werden, wird in Folge des Bluthochdrucks gestört.
Eine Nierenschwäche entwickelt sich nur recht langsam, wohingegen ein akutes Nierenversagen sehr plötzlich und dramatisch auftritt und einen absoluten Notfall bedeutet. Es werden dabei keinerlei giftige Stoffe abtransportiert. Sie lagern sich stattdessen im Körper ein und führen zu Vergiftungserscheinungen. Wird dies nicht umgehend behandelt, besteht Lebensgefahr für den Patienten.
Nicht nur die größeren Organe können durch einen Bluthochdruck in Mitleidenschaft gezogen werden, auch die ganz feinen Gefäße in den Augen sind betroffen. Sie verengen sich und werden daraufhin schlechter durchblutet, was einige schwerwiegende Komplikationen mit sich zieht:
Da viele der Gefäße die Netzhaut versorgen, kommt es dort durch den hohen Druck relativ häufig zu einer Einblutung oder einer Schwellung (Ödem). Ein Papillenödem hingegen entsteht, wenn die Stelle des Auges, an der der Sehnerv austritt und in Richtung Gehirn verläuft, angeschwollen ist.
All dies beeinträchtigt die Sehkraft enorm und kann auch in einer Erblindung des Auges enden.